Geburtshilfe

Der Kreißsaal ist aktuell wegen Personalengpässen von der Leistungserbringung abgemeldet.

Liebe Schwangere,

aufgrund der aktuellen Situation gibt es folgende Maßnahmen, die einzuhalten sind, wenn ihr zu uns in den Kreißsaal kommt. Diese sind notwendig, um COVID-19 bestmöglich einzugrenzen und das Risiko einer Infektion zu minimieren. Wir können aktuell nur EINE Begleitperson zulassen. Eure Begleitperson muss, wie das Klinikpersonal auch, einen Mundschutz tragen und die notwendigen Hygienemaßnahmen gewissenhaft einhalten und durchführen. Wichtig wäre, dass ihr euch ein kleines Snackpaket mitbringt, damit unnötige Wege im Krankenhausgebäude vermieden werden. Das Verlassen des Kreißsaals muss während eures Aufenthaltes so gut es geht vermieden werden.

Falls ihr Fragen habt, stehen wir euch natürlich gerne mit Rat und Tat zur Seite. Wir müssen nun alle zusammen an einem Strang ziehen und danken euch schon einmal für euer Verständnis.

Euer Hebammenteam Preetz

Die Geburt eines Kindes ist ein unvergessliches Erlebnis im Leben einer Frau oder einer jungen Familie. Es soll wohlbehalten zur Welt kommen und möglichst so, wie die werdende Mutter es sich wünscht. Unsere Geburtshilfe orientiert sich deshalb nicht nur am medizinisch Notwendigen, sondern auch an den Vorstellungen der werdenden Eltern. Sanft und familiär soll die Entbindung für alle sein – sanft und familiär der Start ins Leben für einen kleinen Menschen.

Zusammen mit der Hebammenpraxis Preetz bieten wir werdenden Eltern ein familiäres Umfeld für die Geburt ihres Kindes.

Familiäre Entbindung in der Klinik in Preetz

  • Geburtshilfe individuell und sicher
  • Planung der Geburt in der Kreißsaalsprechstunde
  • Geburtsvorbereitungskurse
  • Geburtsbegleitende Homöopathie
  • Drei moderne und großzügig angelegte Kreißsäle (Sternenhimmel, Gebärinsel)
  • Überdurchschnittlich hohe Zahl an Wassergeburten (Entbindungswanne)
  • Anwesenheit einer Begleitperson auch beim Kaiserschnitt im OP-Saal möglich

Medizinische Versorgung und Kompetenz

  • Sanfter Kaiserschnitt (Entlassung nach 3 bis 5 Tagen möglich)
  • Sanfte äußere Wendung bei Beckenendlage
  • Ambulante Entbindung
  • Rückenmarksnahe Betäubung (Peridural-/Spinalanästhesie) zur normalen Geburt und zum Kaiserschnitt möglich, auch „Walking-PDA“
  • Einsatz von Lachgas (Livopan®) zur Schmerztherapie
  • Stillberatung
  • Herztonüberwachung kontinuierlich per Funk, auch bei Wassergeburten (Telemetrie)
  • Nabelschnurblutentnahme (Entnahme von Stammzellen, Zusammenarbeit mit allen deutschen Nabelschnurblutbanken)

Betreuung von Mutter und Kind

  • Nur Einzel- und Doppelzimmer auf der Wochenstation – Familienzimmer
  • Moderne Lichttherapie bei Neugeborenengelbsucht
  • Hörtest (OAE)
  • Kinderärztliche Vorsorgeuntersuchungen (U2)
  • Stoffwechseltests bei allen Kindern
  • Frühstückstreffen nach der Entbindung

Besonderheiten der Station und Ambiente

  • Frühstücks- und Abendbrotbüffet
  • Internetzugang
  • Mitaufnahme einer Begleitperson im Familienzimmer jederzeit möglich
  • Elternbrief (Informationen über Entwicklungsstand, notwendige Vorsorgen, Ernährung usw.) per E-mail alle 3 Monate bis zum 2. Lebensjahr
  • Mitternachtssnack

Anmeldung

ChefarztsprechstundeTel. 04342 / 801-200
GeburtsvorstellungTel. 04342 / 801-200
EntbindungTel. 04342 / 801-200
HebammensprechstundeTel. 04342 / 801-202
GeburtsvorbereitungskurseTel. 04342 / 801-202
Tabelle Sprechstunden

Der Kreißsaal

Neben moderner Technik sorgen unsere gemütlich eingerichteten Entbindungsräumen für eine entspannende Atmosphäre. Darüber hinaus stehen rund um die Uhr eine Hebamme, ein ärztlicher Geburtshelfer und ein Narkosearzt für Sie bereit.

Gemeinsam mit Ihrer Hebamme finden wir die für Sie am besten geeignete Gebärposition. Während der Geburt unterstützen wir Sie ganz nach Ihren persönlichen Wünschen. Sie haben unter anderem die Wahl zwischen unterschiedlichen Entspannungstechniken, Homöopathie oder Akupunktur, sanften Schmerzmitteln oder der schmerzarmen Geburt in Peridural-Anästhesie (PDA).

Das Familienzimmer

Wir wollen, dass Sie sich auf unserer Familienstation ganz wie zu Hause fühlen. Dazu tragen auch unsere Familienzimmer bei, die modern und wohnlich eingerichtet sind. Es erwarten Sie dort zum Beispiel statt der klassischen Krankenbetten bequeme Doppelbetten. Hier kann nicht nur die Mutter gemeinsam mit dem Neugeborenen untergebracht werden (Rooming-in), auch für einen Aufenthalt einer Begleitperson und eines älteren Geschwisterkindes bereiten wir auf Wunsch gern alles vor (Zusatzkosten 30€ pro Übernachtung der Begleitperson/-en).

So kann sich die ganze Familie in einem geschützten Umfeld und in freundlicher Atmosphäre ganz in Ruhe an das neue Familienmitglied gewöhnen. Und für die ersten Ausflüge auf das Klinikgelände stellen wir Ihnen natürlich gern einen unserer klinikeigenen Kinderwagen zur Verfügung.

Hebammenpraxis

Aktuelle Informationen finden Sie auf der Homepage der Hebammenpraxis-Preetz
unter folgendem Link: www.hebammenpraxis-preetz.de

FAQ

Bereits seit August 2022 ist die Geburtshilfe in der Klinik in Preetz abgemeldet. Nun hat der Aufsichtsrat der Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen des Kreises Plön beschlossen, die Geburtshilfe vollständig zu schließen.

Der wichtigste Grund für die Entscheidung ist der deutliche Rückgang der durchgeführten Geburten in den vergangenen Jahren. Neben einer unwirtschaftlichen Arbeitsweise führen die niedrigen Geburtenzahlen vor allem zu fehlender Routine bei bestehendem Personal und fehlender Attraktivität für potenzielle Mitarbeitende. Im Jahr 2022 hatte die Klinik in Preetz zuletzt 98 Geburten betreut.

Unabhängig von der Schließung der Geburtshilfe bleiben Versorgungsangebote für Schwangere vor und nach der Geburt erhalten. Hierzu zählen vor allem die Arbeit des Teams von Frau Dr. Pfau vom MVZ an der Klinik Preetz und der hauseigenen Fachabteilung Gynäkologie der Klinik in Preetz rund um die Chefärztin Frau Dr. Keden. Auch die enge Zusammenarbeit mit der Hebammenpraxis Preetz im Ärztehaus am Krankenhaus bleibt weiterhin bestehen.

Warum empfiehlt der Aufsichtsrat der Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen des Kreises Plön gGmbH, die Geburtshilfe nicht wieder zu eröffnen?

Eine grundsätzliche Entscheidung war notwendig, nachdem die Geburtshilfe bereits im August 2022 abgemeldet wurde. Hauptgrund ist das fehlende Personal, das für eine Wiedereröffnung notwendig ist.

Ein weiterer Grund ist, dass es ein Risiko bei der Versorgungsqualität von Geburten gibt. Zuletzt lag die Anzahl der Geburten bei durchschnittlich einer pro Tag. Dadurch fehlt die Routine beim Personal. Wenn es zu Komplikationen kommt, gibt es in der Klinik Preetz keine Pädiatrie. Kooperationskliniken sind im Falle einer Komplikation erst nach einer Stunde vor Ort. Unter diesen Voraussetzungen wäre die Genehmigung für eine Geburtshilfe voraussichtlich nicht erteilt worden.

Zudem lässt sich aufgrund von Kostensteigerungen (Personal, Material, etc.) eine Geburtshilfe in der Größe in Preetz nicht wirtschaftlich betreiben. Das Defizit der Klinik trägt der Kreis Plön als alleiniger Gesellschafter und somit alle Steuerzahler. In den Jahren 2020 bis 2023 verzeichnete die Klinik Preetz ein Minus von insgesamt 5,37 Millionen Euro, welches zum Großteil durch Gelder aus der Kreiskasse ausgeglichen werden musste. Auch für 2024 ist mit einem Betrag von 3,5 Millionen Euro zu rechnen, der durch den Kreis Plön ausgeglichen werden muss.

Solche Defizite dürfen nicht die gesamte Einrichtung in Gefahr bringen, da sie ein großer Arbeitgeber mit rd. 900 Arbeitsplätzen im Kreis ist. Es muss unser Anliegen sein, den Erhalt der Klinik zu fokussieren und diesen nicht mit einer so defizitären Abteilung wie der Geburtshilfe zusätzlich in Gefahr zu bringen. Die Geburtshilfe trägt auch im geschlossenen Zustand einen Anteil an der schlechten wirtschaftlichen Lage der Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen des Kreises Plön gGmbH.

Stichwort Personalmangel: Warum ist es so schwierig medizinisches Personal für die Geburtshilfe zu finden? Wurde nicht entschlossen genug Personal gesucht?

Schon seit mehreren Jahren wird in den unterschiedlichsten Medien Personal für die Geburtshilfe gesucht (Homepage, Onlinestellenanzeigen, Printmedien in Fachzeitschriften, Direktansprache von Personalberatern etc.).

Die unklare Situation der Geburtshilfe hat die Akquise neuer Ärzte erschwert. Selbst bei statistisch einer Geburt am Tag fehlt die Routine. Dass der Klinik Preetz eine eigene Kinderklinik fehlt, bedeutet für den diensthabenden Arzt außerdem, dass er das volle Risiko bei Geburten trägt, wenn es dort zu Komplikationen kommt.

Die fehlende Routine bei so wenigen Geburten führt bei den Ärzten in Weiterbildung (Assistenzärzte) zusätzlich zu Verunsicherung. Assistenzärzte benötigen für ihre Weiterbildung eine gewisse Anzahl von durchgeführten Geburten. Bei wenigen Geburten im Jahr verlängert sich die Weiterbildung. Das macht eine Anstellung in der Klinik Preetz weniger interessant als in umliegenden Häusern.

Die Akquise von Hebammen war zuletzt schwierig, da kein Öffnungstermin als Perspektive genannt werden konnte. Interessierte Hebammen haben sich inzwischen zu anderen Arbeitgebern umorientiert.

Wie viele Neugeborene werden jährlich im Kreis Plön gemeldet?

Laut Statistischen Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Link) wurden nachfolgende Zahlen für den Kreis Plön erhoben:

  • Im Jahr 2021 gab es insgesamt 1.000 Neugeborene.
  • Im Jahr 2022 gab es insgesamt 949 Neugeborene.
  • Für das Jahr 2023 liegt die Hochrechnung bei 836 Neugeborenen:
    Q1 2023: 182 Neugeborene
    Q2 2023: 208 Neugeborene
    Q3 2023: 237 Neugeborene
  • Somit Q1-Q3 2023 insgesamt 627 Neugeborene.
    Hochgerechnet auf ganz 2023 = 836 Neugeborene (Zahlen für Q4/2023 liegen noch nicht vor)

Der Trend ist also deutlich rückläufig.

Wie viele dieser Geburten fanden in der Vergangenheit in der Klinik Preetz statt?

Von den oben genannten Neugeborenen im Kreis Plön kamen nur zwischen 40 und 50 % in der Vergangenheit in der Klinik Preetz zur Welt. Gründe dafür liegen in den Aufnahmekriterien für eine Schwangere. So wurden beispielsweise nur Schwangere ab 37+0. Schwangerschaftswoche und keine Risikoschwangerschaften aufgenommen. Risikoschwangerschaften bestehen zum Beispiel, wenn die werdende Mutter älter als 35 Jahre ist oder Begleiterkrankungen hat. In Verbindung mit der demografischen Entwicklung im Kreis Plön wird der Anteil an Risikoschwangerschaften im Kreis Plön voraussichtlich steigen.

So viele Geburten verzeichnete die Klinik Preetz in den vergangenen Jahren:

  • 2019 = 439 Geburten
  • 2020 = 427 Geburten
  • 2021 = 333 Geburten
  • 2022 = 98 Geburten

Die Geburtshilfe in Preetz ist seit August 2022 abgemeldet. Wo kommen die Neugeborenen seitdem zur Welt?

Im Umkreis des Kreises Plön gibt es vier größere Kliniken mit einer Geburtshilfe mit unterschiedlichen Versorgungsstufen. Die Geburten sind in den letzten 1,5 Jahren vermutlich in diese umliegenden Geburtenstationen in Kiel (UKSH, Städtisches Klinikum), FEK Krankenhaus Neumünster oder im Ameos Klinikum Eutin erfolgt.
Genauere Informationen liegen uns dazu nicht vor.

Gibt es an der Klinik Preetz keine Versorgungsangebote für Schwangere mehr, wenn die Geburtshilfe nicht wieder geöffnet wird?

Sowohl jetzt als auch in Zukunft wird es Versorgungsangebote für Schwangere in der Klinik Preetz geben. So steht das Team von Frau Dr. Pfau vom MVZ an der Klinik Preetz (Link) weiterhin zur Verfügung und betreut Patientinnen vor und nach einer Geburt.

Darüber hinaus besteht weiterhin eine enge Zusammenarbeit mit der Hebammenpraxis Preetz (Link) im Ärztehaus am Krankenhaus.

Die hauseigene Fachabteilung Gynäkologie der Klinik Preetz (Link) rund um die Chefärztin Frau Dr. Keden behandelt Frauen sowohl ambulant als auch stationär und bleibt weiterhin erhalten.

Was ist ein hebammengeführtes Geburtshaus und warum wird es nicht in den Räumlichkeiten der Klinik eingerichtet?

Eine hebammengeleitete Geburt findet in den gleichen geburtshilflichen Räumen statt wie eine ärztliche Geburt, allerdings übernehmen dabei ausschließlich Hebammen die Betreuung während der Geburt.

Problematisch dabei ist aus unserer Sicht, dass Schwangeren parallel die Vertrautheit der Hebammengeburt und die Sicherheit der „Klinikgeburt“ vermittelt wird. Bei Komplikationen und schwerwiegenden Folgen fällt das auf die Klinik Preetz zurück.

Wir sehen dabei keinen positiven Effekt für unser Haus: Die Anzahl der Geburten wird nicht steigen und die Wirtschaftlichkeit der Klinik verbessert sich nicht, weil wir nur mit den festgelegten Mieteinnahmen des Geburtshauses rechnen könnten. Die Räumlichkeiten sind weiter gebunden und können nicht für Weiterentwicklungen der Klinik genutzt werden.

Ab wie viel Geburten lässt sich eine Geburtshilfe wirtschaftlich betreiben?

Hier gibt es unterschiedliche Aussagen hinsichtlich der Anzahl der Geburten.

Gemäß einem Gutachten aus dem Jahr 2021 der Institute for Health Care Business GmbH zur Zukunft der medizinischen Versorgung in M-V beauftragt vom Landtag Mecklenburg-Vorpommern (Link) „lässt sich eine Geburtshilfe erst bei einer jährlichen Zahl von mindestens 1.000 oder sogar mehr Geburten wirtschaftlich betreiben. Finden im Einzugsgebiet eines Krankenhauses jedoch nur 500 Geburten pro Jahr statt, also etwa 10 pro Woche, arbeitet die Geburtshilfe defizitär.“

Hintergrund ist, dass Geburten nicht planbar sind und entsprechend qualifiziertes Personal rund um die Uhr zur Verfügung stehen muss. In der Klinik Preetz ist dies nicht nur der Gynäkologe, sondern auch die Beleghebamme. Die Kosten fallen im vollen Umfang an, während die Erlöse auf der anderen Seite fehlen (sofern beispielsweise an einem Tag gar keine Geburt stattfindet).

Ein bestehender Kreistagsbeschluss vom 10. Februar 2022 besagt, dass die Geburtshilfe in der Klinik Preetz erhalten bleibt. Warum ist der Aufsichtsrat – der zum Teil aus Kreistagsmitgliedern besteht – jetzt anderer Meinung?

Sowohl der Aufsichtsrat als auch die Kreistagsabgeordneten und die Klinik Preetz insgesamt haben sich in den vergangenen Monaten auf unterschiedlichste Weise darum bemüht, die Geburtshilfe wieder zu eröffnen. Es wurden beispielsweise Gespräche zur Kooperation mit dem UKSH geführt, unterschiedliche Hebammen-Konzepte erstellt und eine neuen Chefärztin in der Gynäkologie und Geburtshilfe eingestellt. Alle zusammen haben an einer inhaltlichen Lösung gearbeitet. Mitte 2023 wurde die Firma ENDERA-Gruppe GmbH mit einem Sanierungsgutachten beauftragt. Ziel des Gutachtens war es, die wirtschaftliche Tragfähigkeit der Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen des Kreises Plön gGmbH zu analysieren. Auf die Abteilung Geburtshilfe wurde dabei ein besonderes Augenmerk gelegt. Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass die Geburtshilfe sowohl aus wirtschaftlichen als auch aus qualitativen Gründen nicht wiedereröffnet werden sollte.

Die Begründungen aus dem Gutachten zusammen mit den oben genannten Gründen führten nach ausgiebigen Diskussionen innerhalb des Aufsichtsrates zu dem Schluss, dass eine Wiedereröffnung der Geburtshilfe die Zukunftssicherheit der gesamten Klinik gefährdet. Der Aufsichtsrat hat sich daher einstimmig gegen die Wiedereröffnung entschieden.

Was sind die konkreten nächsten Schritte, wenn der Kreistag der Empfehlung des Aufsichtsrates folgt und die Geburtshilfe nicht wieder eröffnet wird?

Die Räumlichkeiten, in denen sich aktuell der Kreißsaal und die Familienzimmer befinden, könnten sofort anderweitig genutzt werden. Die Klinik Preetz empfiehlt den Umbau zu einer ambulanten Einheit inkl. Erstversorgung und Aufwachraum für Patienten verschiedener Fachabteilungen. Anstelle von Kosten für unnötigen Leerstand können so kurzfristig Erlöse erzielt und die Wirtschaftlichkeit der Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen des Kreises Plön gGmbH gesteigert werden.

Das Sanierungsgutachten von der ENDERA-Gruppe gibt weitere konkrete Handlungsempfehlungen, die wir direkt angehen können. Insgesamt listet das Sanierungsgutachten 13 Maßnahmen zur wirtschaftlichen Verbesserung der Gesundheits- und Pflegeeinrichtung des Kreises Plön gGmbH auf, die sich zum Teil bereits in der Umsetzung befinden. Das Gutachten stellt eine positive wirtschaftliche Lage bereits in den nächsten Jahren Aussicht, wenn die Maßnahmen konsequent befolgt werden. Liquiditätshilfen durch das Land oder den Bund könnten der Klinik Preetz zusätzlich zu Gute kommen.

Auf Bundesebene wird aktuell die Krankenhausreform diskutiert. Dabei sollen Krankenhäuser in verschiedene Level eingestuft und entsprechend vergütet werden. Ist es für die Klinik Preetz sinnvoll, auf diese Einstufung zu warten, bevor strategische Entscheidungen (wie etwa zur Geburtshilfe) getroffen werden?

Aus unserer Sicht ist es nicht sinnvoll, auf die Entscheidungen anderer zu warten. Der Schwebezustand hinsichtlich der Geburtshilfe in Preetz führt zu großer Verunsicherung bei den Beschäftigten. Räume wie der Kreißsaal oder die Familienzimmer stehen aktuell leer. Damit werden Ressourcen blockiert, die für die Schaffung von ambulanten Strukturen genutzt werden könnten. Eine dringend notwendige Weiterentwicklung des Leistungsangebotes der Klinik und die Erschließung neuer Einnahmequellen ist daher nicht möglich.

Auf Bundesebene gibt es aktuell keinen konkreten Zeitplan, wann die Krankenhausreform kommt (Stand März 2024). Zudem handelt es sich dabei um eine langfristig angelegte Reform, die erst stark verzögert wirken wird. Wir können und wollen nicht darauf warten, sondern möchten proaktiv handeln.

Die Rücknahme des Kreistagsbeschlusses vom 10. Februar 2022 durch den neuen, amtierenden Kreistag ist ein wesentlicher Bestandteil zur Zukunftssicherung der Klinik Preetz.